Volkstrauertag / Buß- und Bettag / Ewigkeitssonntag

Wir können uns und anderen helfen,
mit der Trauer zu leben und nicht „damit fertig zu werden“.

(Gedanken von Margitta Keil)


Wer sich mit der Endlichkeit seines Lebens beschäftigt,
steht nicht gegen das Leben, auch nicht gegen Gott.

Wer den Mut hat, in die Leere eines Grabes zu schauen,
sollte an sein eigenes Ende denken.

Wer sich mit dem Tod eines anderen beschäftigt,
kann an seinem eigenen nicht vorbeisehen.

Wer einem Trauernden nichts Tröstliches zu sagen weiß,
sollte schweigend mit ihm trauern.

Wer selbst getröstet und geheilt wurde,
sollte diesen Trost weitergeben.

Wer selbst durch Traurigkeiten hindurchgegangen ist,
sollte anderen einen möglichen begehbaren Weg zeigen.

Wer seinen Glauben an ein ewiges Leben weitergeben kann,
sollte es mit Gottes Hilfe und Weisheit leise tun.

 

Worauf können / müssen wir uns als Helfende bei Trauernden einstellen?

Flugzeug

  • Daß man akzeptiert:
    Der Verlust tut weh
    (Wir können helfen, die Schlaflosigkeit anzusprechen, das Weinen auszuhalten und  zuzuhören bei aufbrechenden  Schuldgefühlen und Zorn auf Gott und den Verstorbenen, der mich  allein zurückgelassen hat)
     
  • Daß man Erinnerungen auffrischt
    (Wir können helfen, alte, liebe Gewohnheiten wieder aufzunehmen, einen Spaziergang in einen geliebten Park, ein Konzert, ein Museumsbesuch, ein besonderer  Gottesdienst)
     
  • Daß man die Frage nach dem Sinn, dem Wozu und Warum zulässt
    (Wir können helfen, einen neuen Sinn für das Leben zu finden, den Mut haben, auch Fragen offen zu lassen, weil sie nicht zu beantworten sind)
  • Daß man die Wirklichkeit erkennt:
    Ich bin jetzt allein
    (Wir können helfen zu realisieren, dass man z.B. ein Zimmer ändert und bestimmte Rituale nach einiger Zeit nicht  mehr benötigt)
     
  • Daß man Unterstützung annimmt
    (Wir können helfen, Gespräche im Einzelnen aber auch in Gruppen für Trauernde  anzubieten. Es tut gut, reden zu können und sich verstanden zu wissen)

Niemand kommt auf den Gedanken, er müsse mit der Freude fertig werden und genauso wenig kann es Sinn der Trauer sein, mit ihr fertig zu
werden, sie zu bewältigen. Es darf nichts verloren gehen, was im gemeinsamen Leben an wertvollen Dingen gewachsen ist und was für das weitere Leben tragender Grund sein kann.

 „Damit die Liebe bleibt –
das ist ein wichtiger Sinn der Trauer“