Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte des neuen Jahres stand:
Gib mir ein Licht,
damit ich sicheren Fusses der Ungewissheit entgehen kann!
Aber er antwortete:
Geh nur hinein in die Dunkelheit und lege deine Hände in die Hand Gottes!
Das ist besser als ein Licht und sicherer als ein bekannter Weg!


(Gleichnis eines chinesischen Christen)



Danke, Vater, dass du mich in deinen Händen hältst. Hände, die eingreifen, wo es nötig ist.
Hände, die mir eine Richtung angeben. Hände, die mich tragen, mir aufhelfen
und mich auch zurechtweisen. Hände, die nicht tatenlos zusehen,
sondern unbegreiflich liebevoll eingreifen.

Diese Liebe ist oft so überwältigend, dass ich sie nicht begreifen kann.
Oft meine ich, du strafst mich durch irgendwelche Schwierigkeiten
und Probleme; doch dann stelle ich fest, dass du mir gerade in solchen Situationen
deine Liebe zeigst, indem ich lernen kann, mich immermehr auf dich zu verlassen,
dir allein zu vertrauen.

In diesen liebevollen Händen fühle ich mich frei und geborgen. Ich kann mich selbst
in ihnen kennenlernen und so entfalten, dass ich für andere zu einer Persönlichkeit werde.
Eine Persönlichkeit, die Licht, Freude, Zufriedenheit, Geborgenheit,
Wärme und Liebe ausstrahlt und somit für andere zum Bezugspunkt,
zur Orientierung, zum Helfer und Ruhepol wird.

Danke, Vater, dass du mich in deinen Händen hältst.

(Iris Breuninger)

Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag, Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH,
Neukirchen-Vluyn, 19. Auflage 2012